Anfang des Jahrzehnts sah es kurz so aus, als ob Mitsubishi vom europäischen Markt verschwinden würde. Doch die Japaner besannen sich anders und sind mit neuen Modellen aus dem Regal von Allianzpartner Renault mittlerweile zurück auf dem Weg zum Vollsortimenter. Das aktuellste Auto aus der Kooperation ist der 2023 gestartete ASX, ein modischer Crossover mit aufwendiger Hybridtechnik.

Der erste Eindruck: Der kann sich sehen lassen. Proportionen und dynamische Linienführung übernimmt der Mitsubishi vom Renault Captur, seit 2024 auch die erneuerte Frontgestaltung mit schmalen Leuchten über einem schmalen Kühlergrill. Sehr eigenständig ist das nicht, aber dafür ziemlich modern. Im sehr solide verarbeiteten Innenraum orientiert sich der ASX ebenfalls eng am französischen Fließband-Nachbarn, punktet wie dieser mit aufgeräumtem Cockpit und dem gut funktionierenden, optionalen Android-Infotainment. Das generell kleinwagentypische Platzangebot fällt vorne großzügiger aus als hinten, wo es vor allem mit der Kopffreiheit knapp werden kann. Beim Kofferraum – ebenfalls typisch für das Segment – muss eine hohe Ladekante überwunden werden, dann ist er dank doppeltem Ladeboden aber gut nutzbar.
Auf der Straße: Neben drei teils mild hybridisierten Benzinern ist für den ASX auch ein Vollhybrid zu haben. Die seit dem Lifting 116 kW/158 PS starke Kombination aus Vierzylinderbenziner, Automatik, zwei E-Motoren und viel Steuerungs-Intelligenz arbeitet mit ein bisschen Übung vor allem in der Stadt durchaus sparsam, irritiert aber mit teils unvorhersehbarem Verhalten. Vor allem das häufige Hochdrehen zum Aufladen der Batterie wirkt nicht sehr harmonisch. Der Gesamtverbrauch geht mit rund 6 Litern in Ordnung, rechtfertigt aber technischen Aufwand und hohen Aufpreis nur bedingt. Immerhin bietet der Doppelantrieb ansprechende Fahrleistungen, die auch auf Autobahn und Landstraße flottes Vorankommen möglich machen. Beim Fahrwerk übertreibt es Mitsubishi mit der Dynamik aber ein wenig und stimmt es ziemlich straff ab, was in dieser eher auf Komfort als Sportlichkeit gepolten Fahrzeugklasse nicht so recht passen will.

Die Kosten: Wer den Hybrid wählt, zahlt mindestens 30.500 Euro. Die Basisausstattung („Plus“) bietet alles Nötige plus ein paar nette Extras wie Dachreling, abgedunkelte Fenster, Sitzheizung, Klimaautomatik und schlüssellosen Zugang. Wer das Android-Navi will, muss allerdings die nächsthöhere Linie „Edition“ wählen und zahlt dann bereits 34.800 Euro. Die günstigste Möglichkeit, ASX zu fahren, ist die „Basis“-Ausführung mit einem 67 kW/91 PS starken Dreizylinderbenziner und Schaltgetriebe für 24.000 Euro.
Die Konkurrenten: Renault Captur (ab 28.30 Euro) und Toyota Yaris Cross (ab 27.600 Euro) heißen die engsten Wettbewerber, die bei ähnlicher Größe ebenfalls Hybridtechnik bieten. Dazu kommt der etwas größere Dacia Duster, der eine vergleichbare Variante des Renault-Antriebs nutzt, und ab 25.600 Euro kostet. Wer auf volle Elektrounterstützung verzichten kann, findet jede Menge weitere Modelle – vom VW T-Cross bis zum Opel Mokka.
Zum Schluss: Gute Alltagstauglichkeit trifft auf geschärftes Design und gute Ausstattung. Das etwas straffe Fahrwerk und der nicht immer harmonische Hybrid stehen auf der Negativ-Seite. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist und bereit, sich auf den speziellen Antrieb einzustellen, findet im ASX einen guten Kompromiss aus Effizienz und bei Bedarf ordentlichen Fahrleistungen.
Holger Holzer/SP-X
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,23 Meter, Breite: 1,80 Meter (mit Außenspiegel 2,00 Meter, Höhe: 1,58 Meter, Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 422 – rund 1.200 Liter1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner,80 kW/109 PS, kombiniert mit zwei Elektromotoren, (36 kW/49 PS), Systemleistung: 116 kW/158 PS, maximales Drehmoment: 172 Nm, Batteriekapazität: 1,4 kWh, Multimode-Getriebe, 0-100 km/h: 8,9 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 4,4 l/100 km, CO2-Emission: 100 g/km, Preis: ab 30.500 Euro.