Mercedes-Benz will Elektroautos künftig nicht nur laden lassen, sondern sie auch zu Stromlieferanten machen. Ab 2026 startet der Autobauer mit einem Angebot für das sogenanntes bidirektionales Laden in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Zunächst ist der Dienst für Fahrer des Elektro-SUVs GLC nutzbar, weitere E-Modelle wir der CLA sollen folgen.

Mercedes bringt bidirektionales Laden ins Haus

Kernelement ist das neue Ladeökosystem MB.Charge Home, das Fahrzeug, Wallbox, Ökostromtarif und Energiemarktzugang verknüpft. Kunden sollen ihr Auto damit nicht nur günstig zu Zeiten hoher Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom laden können, sondern überschüssige Energie auch wieder ins Netz einspeisen.

Installiert wird die Technik über den Partner The Mobility House, der auch für den Grünstromtarif und die Marktanbindung sorgt. Gesteuert wird das System per App, die die Abläufe im Hintergrund koordiniert. Perspektivisch können die Fahrzeuge auch als Notstromquelle für das Eigenheim genutzt werden.

Mercedes positioniert sich damit als einer der ersten Autohersteller mit einem integrierten Vehicle-to-Grid-Angebot. Für die Energiewende könnte eine derartige Technik ein wichtiger Baustein werden. Elektroautos fungieren dabei als flexible Speicher, die Netzschwankungen ausgleichen. Allerdings fehlen in manchen Ländern noch regulatorische Grundlagen für die Netzeinspeisung – auch hier will Mercedes gemeinsam mit Partnern nachhelfen.

Holger Holzer/SP-X